Was ist dran am Bücherskorpion – Varroabekämpfung

In den letzten Jahren hat die Diskussion um den Schutz unserer Bienenpopulationen erheblich an Bedeutung gewonnen. Eine der größten Bedrohungen für Bienen ist die Varroa-Milbe, die aus Asien eingeschleppt wurde. Diese Milben übertragen gefährliche Viren und haben bereits erheblichen Schaden angerichtet. Traditionell setzen Imker chemische Mittel wie Ameisensäure ein, um diese Parasiten zu bekämpfen. Doch es gibt eine vielversprechende natürliche Methode: den Einsatz des Bücherskorpions.

Was ist der Bücherskorpion?

Der Bücherskorpion (Chelifer cancroides) ist ein kleiner Pseudoskorpion, der bis zu 5 mm groß wird. Dieser natürliche Feind der Varroa-Milbe fängt die Milben mit seinen kräftigen Scheren, tötet sie mit einem Giftstachel und saugt sie aus. Ein einzelner Bücherskorpion kann bis zu neun Varroa-Milben pro Tag vernichten. Trotz seines potenziellen Nutzens ist vielen Imkern der Bücherskorpion noch unbekannt.

Wiederentdeckung und Forschung

Torben Schiffer, ein Biologe und Englischlehrer aus Hamburg, hat den Bücherskorpion wiederentdeckt. Während seiner Studien stieß er auf alte Bücher, die die Symbiose zwischen Bücherskorpionen und Bienen beschrieben. Bis in die 1970er Jahre lebten diese Tiere in Bienenstöcken, wurden jedoch durch den Einsatz chemischer Mittel ausgerottet. An einer Hamburger Schule erforschten Schüler, unter welchen Bedingungen Bücherskorpione erfolgreich gezüchtet werden können. Sie haben herausgefunden, dass die optimale Temperatur für diese Tiere zwischen 15 und 25 Grad Celsius liegt.

Vorteile und Herausforderungen

Der Einsatz von Bücherskorpionen könnte erhebliche Vorteile bieten. Sie könnten helfen, die Anzahl der Varroa-Milben zu reduzieren, ohne die Bienen mit Chemikalien zu belasten. Es gibt jedoch auch Herausforderungen. Einige Experten sind skeptisch, ob Bücherskorpione die Milben in den verdeckelten Waben erreichen können, wo sich die meisten Milben während der Brutzeit aufhalten. Trotzdem bleibt Schiffer optimistisch, dass die Gesamtzahl der Milben durch den Einsatz der Bücherskorpione erheblich reduziert werden kann.

Notwendige Anpassungen

Damit Bücherskorpione in Bienenstöcken effektiv arbeiten können, sind spezielle Bienenkästen erforderlich. Torben Schiffer hat Bienenkästen entwickelt, die ideal für die Lebensweise der Bücherskorpione sind. Der SchifferTree

Zukünftige Perspektiven

Die Forschung zur Nutzung von Bücherskorpionen ist in den letzten Jahren vorangeschritten und die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend. Bücherskorpione könnten eine natürliche Ergänzung zur chemischen Varroa-Bekämpfung sein und dazu beitragen, gesündere Bienenvölker zu erhalten. Sie sind ein Teil eines natürlichen Ökosystems und könnten langfristig helfen, die Bienengesundheit zu verbessern.

Wenn du mehr über den Bücherskorpion und seine Anwendung in der Imkerei erfahren möchtest, schau dir das folgende Video an: Link zum Video. Interessierte Imker können Bücherskorpione auch direkt hier bestellen: Hier bestellen.

Durch den Einsatz natürlicher Feinde wie des Bücherskorpions könnten wir einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Imkerei machen. Die Gesundheit unserer Bienen und damit auch unserer Umwelt könnte davon erheblich profitieren.

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