Weiterentwicklung des SchifferTrees

Torben Schiffers Bienenbaum, der SchifferTree, steht für artgerechte Bienenhaltung. Nun verändert sich die Baumhöhlenkonstruktion leicht.

Ziel des SchifferTrees ist es, Bienen ein naturnahes Habitat zu bieten, in dem sie mit ihren natürlichen Symbionten zusammenleben können. Dazu zählen Bücherskorpione, die im Kampf gegen die Varroamilbe für ein gesundes Bienenvolk sorgen.
Da die Haltung und Zucht von Honigbienen oft nur der maximalen Honigproduktion dient, haben Bienen ihre Wehrhaftigkeit verloren. Dadurch stehen Imker und Bienenzüchter weltweit vor der Herausforderung, Bienen vor dem Befall von Varroamilben, dem bedeutendsten Bienenschädling, zu beschützen. Der Parasit wurde jahrzehntelang unter anderem mit Säure im Bienenstock bekämpft. Diese Säurebehandlung hat allerdings nicht nur die Varroamilbe, sondern auch den Bücherskorpion, eines der wichtigsten von etwa 6.000 Symbionten, im Bienenvolk eliminiert. Um das natürliche Ökosystem der Bienen wieder zu erhalten, wurde der SchifferTree erfunden und nun erweitert.
Deshalb wird es keinen Honigring mehr geben
Ursprünglich bestand der Aufbau des SchifferTrees aus zwei Teilen, einem unteren Tree-Teil und einem Honigring darauf. Zylindrisch und mit massivem Holz, Kork und Edelstahl wurde eine Baumhöhlensimulation für Bienen geschaffen. So soll Bienen eine naturgetreue Behausung mit optimalem Klima geboten werden, in der alle natürlichen Symbionten wie Bücherskorpione leben können. Der abnehmbare Honigring für die einmalige Honigernte war ein Kompromiss, der für Imker eingegangen wurde. Jetzt wird es keinen Honigring mehr geben.
Darum wird der Honigring weggelassen
Ein neuer Standard für die künstliche Baumhöhle wird geschaffen. Von nun an besteht der SchifferTree aus einer einteiligen Baumhöhlenkonstruktion. Dadurch wird es keine Eingriffsmöglichkeit durch den Menschen geben. Empirisch gewonnene Erkenntnisse zeigen, dass Eingriffe in Bienenvölker Schäden wie Verhaltensveränderungen verursachen. Damit Bienen schlichtweg ihre wichtige Rolle im Ökosystem erfüllen können, ohne einen gewissen Ertrag erbringen zu müssen, wird es keinen Honigring mehr geben. Auf Wunsch und gegen einen Aufpreis kann der zusätzliche Honigring für den Honigertrag nach wie vor in den SchifferTree eingebaut werden. Dieser wird aber nicht mehr befürwortet.
Kein Verzicht auf Honig
Ohne Honigring muss nicht zwingend auf Honig verzichtet werden. Durch die natürliche Selektion werden gelegentlich volle Vorratswaben frei, wenn Bienenvölker nicht überlebt haben. Somit kann in diesen Fällen der Bienenbaum ohne Eingriff in einen lebenden Organismen geöffnet werden. Honig wird auf diese Art der Ernte wieder zu einem wertgeschätzten Luxusgut statt einer Selbstverständlichkeit.