Nie wieder Massentierhaltung, nie wieder Säurebehandlungen – Der Schiffer-Tree bietet eine Behausung für Honigbienen und vielen anderen Lebewesen, wie z.B. den Bücherskorpion. Imker können mit dem Schiffer-Tree eine artgerechte Bienenzucht ohne Säurebehandlung betreiben. Die Bienen bauen in diesem Habitat Naturwaben an, ganz ohne Revisionsöffnungen.
Die innovativen Bienenbäume simulieren eine ökologische Infrastruktur für Honigbienen. Der Erfinder, Torben Schiffer, hat seine Baumhöhlensimulation absichtlich für den Menschen unzugänglich gemacht. Denn das Ökosystem soll sich selbst regulieren, ohne Fremdeinwirkung durch den Menschen. Es wird erwartet, dass in Zukunft weitere Lebewesen in die Schiffer-Trees einziehen. Denn der Bienenbaum schafft einen natürlichen Wohnraum für Honigbienen, aber auch für Bücherskorpione, Hornissen, Vögel und viele andere Lebewesen. Das Leben in natürlicher Symbiose mit anderen Tieren, wie z.B. dem Bücherskorpion schützt die Honigbienen vor dem natürlichen Feind, der Varroamilbe. Diese Milbe ist ein Parasit, der in den Brutwaben der Bienen lebt, Viren überträgt und ganze Bienenvölker vernichtet. Der Bücherskorpion zählt zum natürlichen Feind der Varroa und ist ein natürlicher Symbiont im Bienenstock. Auch die Mulmhöhle am Boden des Schiffer-Trees kann eine Vielzahl von Tierarten einen Lebensraum bieten. Damit hat Torben Schiffer mit seinen Schiffer-Tree eine Behausung mit optimalem Klima geschaffen, in der sich alle Symbionten, die zu einem Bienenvolk gehören, frei entwickeln können.
Torben Schiffer hat sich beim Bau seines Schifer-Trees für drei Materialien entschieden: massives Holz, Kork und Edelstahl. Der Schiffer-Tree ist zylindrisch aufgebaut und besteht grundsätzlich aus zwei Teilen.
Zum unteren Teil gehört der Edelstahl-Fuß. Darauf wird der untere Tree gesetzt. Dieser besteht aus einem Holzklotz und langen zusammengesetzten Holzleisten, die mit hölzernen Innenstäben und Buchennägeln zusammengehalten werden. Zusätzlich werden die langen Holzleisten mit Edelstahl-Schellen von außen fixiert. Auf den unteren Teil des Schiffer-Trees wird eine Korkdichtung aufgelegt (nicht geklebt). Der zweite obere Tree besteht aus kurzen Holzleisten, die um einen kleineren Holzklotz zusammengesetzt werden. Auch diese Holzleisten werden mit Buchennägeln und Edelstahl-Schellen fixiert. Zum Schluss muss der obere Tree auf den unteren Tree gesetzt und ein Edelstahl-Deckel befestigt werden.
Durch die neue natürliche Art der Bienenbehausung kann viel über das Verhalten von Honigbienen unter naturnahen Bedingungen erforscht werden. Außerdem können ökologische und biologische Zusammenhänge beleuchtet werden. In den Schiffer-Trees sollen Bienen mit nur 3-5 kg, statt den sonst üblichen 15-20 kg, Honigvorrat über den Winter auskommen. Somit bilden die Bienen kleinere Völker und müssen weniger arbeiten. Die Honigbienen haben dann mehr Zeit für die Pflege der Beute und der Brut sowie für die gegenseitige Pflege, wodurch sich die Bienen öfter selbst von Varroamilben befreien können (Grooming).
Rainer Pfaffinger, Arbeitsvorbereiter bei der Caritas und Bio-Bauer ist der Meinung, dass der Schiffer-Tree sich für Obstbau- und Landwirtschaftsbetriebe anbietet, da diese nicht auf die maximale Honigproduktion angewiesen seien. Vor allem im Bio-Bereich ist die nachhaltige Art der Bienenhaltung durchaus denkbar.