Bücherskorpione als natürliche Unterstützung für Bienenvölker

Ein Blick auf den BR-Beitrag „Behandlungsfrei Imkern mit Bücherskorpion?!“

Die Varroa-Milbe gilt als einer der gefährlichsten Parasiten für Honigbienen. Seit Jahrzehnten werden Säurebehandlungen eingesetzt, um die Milben in Schach zu halten. Doch immer mehr Bienenhalterinnen und Bienenhalter fragen sich, ob es auch natürliche Wege gibt, um ihre Völker zu stärken.
Der Bayerische Rundfunk (BR) hat in seinem Beitrag „Behandlungsfrei Imkern mit Bücherskorpion?!“ eine spannende Möglichkeit vorgestellt – den Bücherskorpion.

Was der BR-Beitrag zeigt

Im Video berichtet der Biologe Torben Schiffer, dass der winzige Bücherskorpion vermutlich seit Urzeiten in Symbiose mit Honigbienen lebte. In Laborversuchen fraßen die Tiere bis zu neun Varroa-Milben pro Tag. Schiffer erklärt, dass moderne Behausungen aus Styropor oder glattem Holz für die lichtscheuen Skorpione jedoch ungeeignet sind: zu feucht, zu wenig Rückzugsräume. Erst speziell angepasste Beuten mit dicker Holzdämmung und versteckten Nistmöglichkeiten erlauben es, dass sich Bücherskorpione dauerhaft ansiedeln.
Wichtig ist dabei: Schiffer gibt keine Garantie, sondern sieht den Bücherskorpion als einen Baustein in einem größeren, naturnahen System. Ebenso entscheidend sei das natürliche „Grooming“ der Bienen, also das gegenseitige Entfernen von Milben.

Was das für Bienenvölker bedeutet

Für alle, die ihre Bienenvölker möglichst artgerecht halten möchten, eröffnet dieser Ansatz neue Perspektiven:

  • Weniger chemische Eingriffe: Durch natürliche Gegenspieler könnte der Einsatz von Säuren reduziert werden.

  • Angepasste Behausungen: Holz, gute Belüftung und Spalten sind entscheidend, damit Bücherskorpione überhaupt überleben.

  • Langfristige Beobachtung: Auch bei optimalen Bedingungen braucht es Zeit, bis sich stabile Skorpion-Populationen entwickeln.

Mein Tipp aus eigener Praxis

Ich selbst biete Bücherskorpione zur Ansiedlung in Bienenvölkern an. Viele meiner Kundinnen und Kunden möchten ihren Bienen auf natürliche Weise helfen – ohne zu erwarten, dass der Bücherskorpion allein das Varroa-Problem löst. Genau das betont auch der BR-Beitrag: Es geht nicht um ein Wundermittel, sondern um ein naturnahes Gesamtkonzept, bei dem Klima, Beutenbau und Bienenpflege zusammenwirken.

Fazit

Der Bücherskorpion ist kein Versprechen für sofortige Varroa-Freiheit, aber ein faszinierender Partner für eine zukunftsorientierte, behandlungsarme Bienenhaltung. Wer bereit ist, seine Behausungen anzupassen und Geduld mitbringt, kann hier einen wichtigen Schritt in Richtung bienenfreundlicher Lebensräume gehen.

👉 Hier geht’s zum BR-Video
👉 [Mehr Informationen und Bücherskorpione zur Ansiedlung in Ihren Bienenvölkern finden Sie hier ]

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